Lifestyle

Den eigenen, westlichen Lebensstandard gewohnt, ist es manchmal etwas schwer, sich wirklich einmal vorzustellen, wie das alltägliche Leben und die alltägliche Arbeit denn auf der anderen Seite der Erde so aussieht. Wir haben in Vietnam in den letzen Wochen so einiges skuriles, witziges und fremdes gesehen und erlebt und wollen jetzt einmal zusammenstellen, was in unseren Augen für die Vietnamesen als normal gilt.

Eine Privatsphäre, wie wir Europäer sie besitzen, kennen nur die wenigsten Menschen in Vietnam. Das Leben findet auf der Straße statt. In jeder noch so kleinen Gasse findet man kleine Stände mit Essen und Verkäufer, die ihre frische Ware an den Mann bringen wollen. Fleisch wird ungekühlt gelagert und verkauft.

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Viele Lebensmittelverkäufer sitzen einfach auf dem Boden am Straßenrand und warten auf Kundschaft. Bei jedem Verkauf wird gefeilscht und gehandelt und Touristen sind beliebte Kunden, kennen diese den richtigen Preis meistens nicht. Den richtigen Preis hat man übrigens erreicht, wenn der Verkäufer rot im Gesicht anläuft.

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Neben normalem Gemüse findet man neben in Wiskey eingelegte Schlagen oder Geckos auch delikate Insekten.

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Viele Menschen sind im Einzelhandel beschäftigt und besitzen kleine meist bis an die Decke vollgestopfte Läden, die zur Staße hin offen sind.

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Daneben gibt es auch noch fahrene Läden, wie zum Beispiel einen mobilen Hutladen,

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einen zweirädrigen Kruschladen,

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einen fahrbaren Aquariumsfischladen,

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oder unseren Favoriten, den fahrbaren Porzellanladen.

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Auch Brötchenbäcker können ihren Unterhalt mobil verdienen, hier ein heißer Ofen mit integrierter offener Feuerstelle.

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Auch die Dienstleistungsbranche unterscheidet sich ein wenig von unserem Standard. Zahnärzte untersuchen ihre Patienten bei offener Tür mit Blick auf die Straße und Frisöre schneiden die Haare ihrer Kunden Mitten auf dem Bürgersteig.

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Zur Entspannung von der harten Arbeit gönnen sich viele Vietnamesen v.a. im Norden eine “gute” Tabakpfeife

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oder einfach nur einen guten Kaffee.

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Die Qualität der angebotenen Kaffeesorten reicht von normalen Arabicabohnen bis hin zu von Tierdarm gereinigten Kaffeebohnen. Beliebt sind dabei Katzen und Wiesel. Zur Zubereitung wird vietnamesischer Kaffee grob gemahlen und in einem Phin, einer Art Sieb mit heißem Wasser übergossen. Dies steht im direkten Gegensatz zu europäischer Kaffeephilosophie “feines Pulver, hoher Druck”, schmeckt aber dennoch erstaunlich gut und besser als so manch italienischer Autobahnkaffee.
In vietnamesichen Cafés sitzt man oft auf kleinen Plastikhockern auf dem Bürgersteig, viele behaupten sogar, je schlechter die Stühle in einem vietnamesischen Restaurant, desto besser das Essen und desto besser die einheimischen Geschichten.

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Sollte auch der Kaffee zur Entspannung nicht ausreichen, so hilft die gemütliche Hängematte, die Sorgen des Alltages zu vergessen.

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Sollte keine Hängematte zur Verfügung stehen reicht auch eine Mauer.

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Oft sieht man Taxifahrer beim sog. power napping, hier ein Motorradtaxifahrer auf der Arbeit, quasi.

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Geschlafen wird auf der Arbeit, gearbeitet wird zu Hause. Einen Unterschied zwischen Arbeit und Leben gibt es in Vietnam quasi nicht.

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So kommt es vor, dass in Hotels hinter der Rezeption ein Bett steht, in dem der Hotelier normalerweise schläft, dass in den Verkaufsläden ein Sofa mit Fernseher steht und dass die ganze Familie im Geschäft aushilft. Einige Menschen arbeiten 7 Tage die Woche ohne Aussicht auf Urlaub oder Wochenende, andere schaffen es guten Mutes bereits um 14 Uhr Nachmittags betrunken Karaoke zu singen.
Ein Statussymbol in Vietnam scheinen lange Fingernägel bei Männern zu sein. Wir denken, dass diese symbolisieren, dass man sein Leben auch ohne harte Knochenarbeit bewältigen kann.

All das stellt nur einen kleinen Ausschnitt der vietnamesischen Lebenskultur dar, die Gesamtsituation is weitaus verkabelter.

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5 Responses to Lifestyle

  1. Avatar Schröckomat
    Schröckomat says:

    Ist echt abgefahren, wie anders dort alles ist

  2. Avatar Kristin
    Kristin says:

    Ai! Und vieles haben wir garnicht drin. Besonders die Bauern in den kleinen Dörfern in ihren Holzhüttchen im Norden arbeiten einfach 12 Stunden am Tag Draussen und dann Abends noch zu Hause. Haben nur ne Bambusmatte als Bett und die ganze Familie schläft in 1 Raum, weil das Haus ja nur aus 1 Raum besteht….

  3. Avatar Schröckomat
    Schröckomat says:

    das kann man sich kaum vorstellen…

  4. Avatar Schröckomat
    Schröckomat says:

    was ist das eigentlich fürn abgefahrener kaffee, ist das weiße unten dran milch und warum mischt sich das net?

  5. Avatar Kristin
    Kristin says:

    Das ist cafe sua. Und das weiße is Kondenzmilch. Der Kaffe läuft gemütlich durch die Phins und wenn er durch ist wirft man 3 Eiswürfel rein, wartet noch n moment ubd hat dann geilen Eiscaffee. Wir haben 4 von den Phins gekauft. Kannst dann gerne mal vorbei kommen bei uns auf einen cafe sua 😉