Good morning Vietnam!

Wir sind in Hanoi, der Hauptstadt von Vietnam angekommen! Uns wurde nicht zu viel versprochen, die Vietnamesen fahren noch schlimmer als die Franzosen! In der Stadt wimmelt es von Motorrad- und Rollerfahrern und es herrscht ein für Außenstehende unverständliches Chaos.

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Um uns in diese vietnamesische Kultur besser einfinden und zu können und sie besser zu verstehen, haben wir beschlossen, uns ein kleines Motorrad zuzulegen und Vietnam quasi von Innen heraus zu erkunden.

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Wir haben uns für eine Honda Win 110 entschieden, da sie hier wohl zu den zuverlässigsten Motorrädern gehört und auch genügend Platz für all unser Gepäck bietet.

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Nach ausdauernden Studien können wir nun die vietnamesischen Verkehrsregeln auch für Nicht-Vietnamesen verständlich formulieren:

Fahrbahnmarkierungen dienen der Verschönerung des Stadtbildes und sind für die Verkehrsführung irrelevant.

Verkehrsschilder und Ampeln sollen nur beachtet werden, wenn die Kreuzunggröße fünf Spuren überschreitet. Ausnahmen sind der Regelfall.

Der Verkehr fährt auf der rechten Straßenseite. Ausgenommen sind motorbetriebene Kleinkrafträder mit und ohne Anhänger, Fahrräder, dreirädrige Transportfahrzeuge und Müllmänner mit Müllwägen.

Richtungs- und Positionswechsel werden nicht wie in unzivilisierten Ländern mit Blinklichtern, sondern mit eindeutigen Hupzeichen angezeigt. Dies hat den Vorteil, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit die Zeichen eindeutig zu erkennen sind und auch vorneweg fahrende Fahrzeuge können diese ohne Probleme wahrnehmen. Die Hornsignale lassen sich in folgende Unterpunkte aufschlüsseln:

Beim normalen Überholen wird je nach Größe des eigenen Fahrzeuges gehupt. Kleinkrafträder hupen 1x, während überholenden Bussen ein durchgängiges Hupen vorgeschrieben ist. LKW und andere Transporter lassen sich durch tiefere Töne von den anderen Fahrzeugen unterscheiden.

Beim Einfahren von links oder rechts in eine befahrene Straße, wird 2x gehupt.

Eine vielbefahrene Kreuzung kann durch 3x-iges Hupen auch seitlich überquert werden.

In Gegenfahrtrichtung fahrende Fahrzeuge, in Deutschland ist der Begriff Geisterfahrer üblich, sind angehalten in regelmäßigen Abständen Warnlaute von sich zu geben. Bei höherer Geschwindigkeit ist auch ein durchgängliches Hupen gebräuchlich.

Fußgänger sind nicht an Bürgersteige oder Zebrastreifen gebunden und können jede Straße ohne Probleme überqueren.

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Wichtig dabei ist, den anderen Verkehrsteilnehmern zu vertrauen und einfach im normalen Tempo auf der Straße bzw. über die Straße zu laufen. So kann die Trajektorie eines jedweden Fußgängers von den Kraftfahrzeughaltern ohne Probleme on-the-fly berechnet werden und eine die Kollision verhindernde Ausweichstrecke mühelos gewählt werden.

Trotz der vielen Motorräder besteht in Hanoi kein Parkplatzmangel, da viele Wohnzimmer nebenher auch noch als Garage dienen.

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Auf der Straße sollte auch mit Wasserbüffeln, Kühen, Hühnern, Hunden und Katzen gerechnet werden. Vor allem in ländlicheren Gebieten treten besagte Tiere oft in Herden auf.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Verkehrsführungssystem eine hohe Verkehrsdichte ohne Probleme bewältigen kann und der Energie- und Ressourcenverbrauch durch Ampeln und Verkehrsschilder niedrig gehalten wird.

Wir jedenfalls sind mit unserer Honda Win 110 in Richtung Nordvietnam unterwegs, fernab von dem Straßenchaos in Hanoi.

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Zumindest sind wir bis in unsere erste Station in Hoa Binh gekommen, bevor wir den ersten Boxenstop machen durften.

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Weiter geht es in Richtung Mai Chau über einen Bergpass auf 1900m.

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Das Wetter hat uns die ersten beiden Tage nicht gut mitgespielt, wird sind dennoch dank unserer Schutzhüllen und Regenklamotten relativ trocken an unserem Ziel angekommen.

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