Archiv 2020-03-31

Das solare eTukTuk

Der Wocheneinkauf wird zumindest bei uns meistens von einer Person erledigt. Unser normales Auto besitzt 5 Sitze und hat ein Leergewicht von ca. einer Tonne. Die Energie, die benötigt wird, dieses Auto mit fossilen Brennstoffen von mir Zuhause zum Einkaufszentrum zu bewegen ist unnötig, belastet die Umwelt und meinen Geldbeutel. Eine gute Alternative haben wir in Asien kennengelernt: Das TukTuk. Dieses Fahrzeug wird dort sowohl zu Beförderung von Personen, als auch zum Transport von Gütern verwendet. Dank Europa und dank dieser europäischen Zertifizierung ist es nun auch möglich, in Deutschland solche ein Gefährt legal zu erwerben und zu benutzen. Wir als Entwicklungsland können dabei auf die technologische Entwicklung in Asien zurückgreifen und etliche Entwicklungsschritte überspringen. So erschien es mir nur logisch, mir gleich ein elektrisches TukTuk zu besorgen:

Technische Daten:

KenngrößeWert
Gewicht ohne Batterie180 kg
Gewicht mit Batterie230 kg
Zuladung inkl. Fahrergewicht300 kg
Maximale Geschwindigkeit28 km / h
Motor60 V 1000W Differential Motor mit Zweigang-Getriebe
Bremsenvorne Bremsscheibe hydraulisch, hinten Bremstrommeln
Ladedauer6 - 8 h
Ladeleistung450 W
Batteriekapazität2400 Wh (Messwert)
Reichweite40 - 60 km (Herstellerangabe)
Verbrauch4 - 6 kWh / 100 km

Das eTukTuk wird in China hergestellt und durch die Firma Landtechnik Schmitt aus Sommerach vertrieben. Im Elektrodenwald bin ich gerade dabei, das Gefährt auf Alltagstauglichkeit zu überprüfen. Wenn Sie Interesse haben, diese disruptive Technologie einmal selbst zu erleben, können Sie das Gefährt gerne bei mir Probefahren oder ausleihen. Das eTukTuk wird bei uns natürlich zu annähernd 100% mit Solarstrom betrieben. Dafür sorgt eine Integration meiner Solaranlage mit meinem Home Energy Management System.

Hier einige Anwendungsbeispiele:

 

Proof Of Concept – Solare Mobilität

Heute habe ich zum ersten Mal die Integration des Sunny Home Manager 2.0 mit einer Fritz!DECT 210 in Betrieb genommen. Ist überschüssige Solarenergie vorhanden, sollen Verbraucher in meinem Haushalt intelligent eingeschaltet werden. Ganz im Sinne der Solaren Mobilität habe ich das System an meinem elektrischen Einrad getestet.

Eine Ladung des Monowheel benötigt in diesem Beispiel 400 Wh, abhängig natürlich von dem tatsächlichen Ladestand der Batterie. Die nachfolgende Kurve zeigt den zeitlichen Verlauf der Ladung:

Das Monowheel lädt mit durchschnittlich 120 W seine Batterie auf. Idee ist nun, dass dieser Verbraucher erst dann eingeschaltet wird, sobald 120 W an überschüssiger Energie zur Verfügung stehen. Um 9:00 Uhr sieht man deutlich, dass die aktuelle Grundlast die PV-Erzeugung überschreitet und Energie aus dem Netz bezogen werden muss.

 

Das Energy-Management-System schaltet nun um 9:30 Uhr den Verbraucher an und stellt somit sicher, dass ausschließlich Solarenergie geladen wird.

Im Einzelfall kann es vorkommen, dass durch manuelles Zuschalten von Verbrauchern (z.B. Herd, Wasserkocher) zeitweise Energie aus dem Netz bezogen werden muss. Ob das Monowheel weiter laden darf, hängt von der exakten Konfiguration des Verbrauchers ab. In diesem Fall wurde die Ladung nicht unterbrochen:

Ein voll geladenes Einrad eignet sich hervorragend zur Beförderung von einer Person. Mein Inmotion V8 hat eine Reichweite von 30 – 40 km bei einer komfortablen Geschwindigkeit von 30 km/h. Die Batteriekapazität beträgt insgesamt 480 Wh. Pessimistisch gerechnet sind das 160 Wh / 10 km, ein deutlicher Unterschied zu konventionellen Verkehrsmitteln.