Unsere Skills im Busfahren passen sich langsam dem der Malaysianer an. Zum zweiten Mal hat das nun schon geklappt, dass wir einfach am Straßenrand standen und warteten, bis ein Bus vorbeikam. Kurz Winken reicht und mit ein wenig Glück fährt der Bus dann auch noch für wenige MYR da hin, wo man möchte.
Jedenfalls sind wir ohne Probleme weiter südlich an der Ostküste in Cherating angekommen.
Im stillen Dörfchen werden wir nur von wenigen Menschen, dafür aber von einigen Affen begrüßt.
Berühmt ist Cherating für seine Schildkröten, die am Strand von Mai bis Ende August ihre Eier legen. Die malaysische Regierung legt viel Wert auf die Erhaltung dieser gefährdeten Spezies und etwa eine halbe Stunde zu Fuß entfernt findet man ein Turtle Sanctuary, in dem man sich über die netten Wasserwesen informieren kann.
Auf dem Weg zurück ist uns dieser kleine Kerl über den Köpfen herumgeklettert.
Abends haben wir uns mit einem Turtle Ranger aus dem Sanctuary am Strand auf die Lauer gelegt, hatten Glück und konnten eine Schildkrötendame beim Eierlegen beobachten.
Die Dame gehört zur Rasse der “Green Turtles” und hat mit ihren 40 Jahren erst knapp 1/3 ihres Lebens hinter sich.
Die geschätzten 150 Kilo sieht man ihr nicht wirklich an.
Ungefähr 2 Stunden hat Schildi gebraucht um alles nach ihren Wünschen vorzubereiten. Ein größeren Loch mit 30 cm Tiefe und fast 2 Meter Durchmesser musste gebuddelt werden und in dieses Loch noch ein kleineres ca. 50 cm tiefes Loch. Das kleine Loch diente dann als Brutstätte für die Eier.
Unser Malaysischer Ranger hat die Rolle der Hebamme übernommen.
Insgesamt 86 Eier hat Schildi an diesem Abend gelegt, was zum gutes Mittelmaß zählt. Die Green Turtles kommen zwischen Mai und August ca. 10 mal zur Eiablage an den Strand. Maximal werden dabei 150 Eier gelegt.
Die Eier werden von den Rangern eingesammelt und in dem Turtle Sanctuary geschützt vor tierischen und menschlichen Räubern ausgebrütet. Die Eier schmecken angeblich nach Salzwasser und wenn man den Worten des Rangers Glauben schenken kann, fühlt man wie das Blut in einem schneller fließt.
Nach mindestens 3 Stunden harter Arbeit hat sich Schildi dann wieder auf den Weg zurück ins Meer gemacht.
Als krönenden Abschluss hatten wir danach noch die Ehre, 70 frisch geschlüpfte Babyschildkröten in die Freiheit zu entlassen.
Leider überleben die erste Zeit nur ca. 10% aller Babys und werden erwachsen.
In Cherating gibt es allerdings noch mehr zu bewundern als Säugetiere und Reptilien.
Sehr interesannte Insekten kann man auch beobachten.
Am ersten Abend konnten wir einen Firefly Boatstrip buchen.
An besimmten Bäumen im Mangrovenwald sitzen hunderte von Glühwürmchen. Angelockt durch eine rote Lampe, fliegen diese wie im Märchenland um das Boot und lassen sich auch leicht mit der Hand fangen.
Zu guter Letzt noch unsere wahrscheinlich beste Entdeckung für heute: Roti Canai!
Ein Roti Canai ist ein in Fett ausgebackener Teigfladen. Es wird hier oft als Frühstück verzehrt, kann aber auch zu jeder anderen beliebigen Tageszeit bestellt werden.
Das Roti bekommt man in herzhafter Form mit Käse und Zwiebeln, mit Ei oder mit Sardinen und dazu eine leicht scharfe Soße oder man bevorzugt die süße Variante mit braunem Zucker oder Banane mit Honig. Ich jedenfalls finde alles lecker!